Bilanzvolumen auf mehr als 233 Millionen Euro gestiegen

Generalversammlung der Budenheimer Volksbank eG / Acht Prozent Dividende für die Mitglieder

Die Budenheimer Volksbank mit ihrer nunmehr über 131-jährigen Tradition bleibt Garant für die wirtschaftliche Entwicklung der Mitglieder und Kunden. Darauf wies Bernd Lützenkirchen, Sprecher des Vorstandes, in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 hin. „Wir waren erfolgreich, weil wir mit dem Herzen bei den Menschen sind und mit Freude die Arbeit angehen können“, so Lützenkirchen.
Eröffnet wurde die Versammlung, die auch in diesem Jahr in der Halle der Turngemeinde Budenheim stattfand, vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Gerd Simsch, der 150 Mitglieder und Gäste begrüßen konnte. Unter ihnen auch der Erste Beigeordnete der Gemeinde Budenheim, Tim Froschmeier, der die Budenheimer Volksbank als seit 130 Jahren beispielgebend für das Miteinander in der Gemeinde bezeichnete. Hier seien die Kunden keine anonyme Nummer, die Gemeinde brauche Unternehmen wie die Volksbank.
Anschließende sprach Dr. Gerd Simsch von einem schwierigen Geschäftsjahr, das, wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie im Jahr zuvor, mit einem Bilanzgewinn abgeschlossen werden konnte. Auch habe man sich wieder einem Rating unterzogen und wurde in Klasse 2 von neun Stufen eingestuft. Darüber hinaus sei mit dem Umbau des Dachgeschosses zu Büroflächen eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft getroffen worden. Dr. Simsch schloss seine Begrüßungsrede mit der Ankündigung, dass Bernd Lützenkirchen zum 31. Mai 2024 seine Tätigkeit für die Volksbank beenden wird.
Die offizielle Verabschiedung werde in der Generalversammlung im kommenden Jahr vorgenommen. Nachfolger von Lützenkirchen als Mitglied im Vorstand der Bank wird Enrico Eisermann, derzeit Prokurist im Haus. Der diplomierte Bankbetriebswirt arbeitet seit 2005 für die Bank, als er dort seine Ausbildung begann. Im Vorstand mitarbeiten wird Eisermann bereits ab 1. Januar 2024. Dr. Gerd Simsch zeigt sich überzeugt, dass man mit dieser Personalentscheidung die Kontinuität der Bank und deren Zukunftsfähigkeit gesichert habe und man den Willen zur Eigenständigkeit zeige.

Enrico Eisermann wird ab 01. Januar 2024 Vorstandsmitglied der Budenheimer Volksbank eG.

Das Bilanzvolumen von mehr als 233,5 Millionen Euro zum 31. Dezember 2022 entspreche einer Steigerung von 4,9 Prozent oder rund elf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, so Bernd Lützenkirchen bei der Abgabe seines Geschäftsberichts. Dies sei deutlich mehr gewesen, als eigentlich geplant.
Größte Positionen auf der Aktivseite sind die „Forderungen an unsere Kunden" mit rund 163 Millionen Euro. Sämtliche vertretbare Kredit¬ wünsche „wurden von uns umgesetzt“, so Lützenkirchen. Insgesamt habe man Kredite in Höhe von rund 49 Millionen Euro neu bewilligt. Um 27,7 Prozent verringerte sich der Wertpapierstand auf 46,6 Millionen Euro, auf 15,7 Millionen Euro die Forderungen an Kreditinstitute.
Größte Position auf der Passivseite ist mit rund 123,1 Millionen Euro mit einer Steigerung von zehn Prozent die täglich fälligen Einlagen, die klassischen Einlagen sanken dagegen um 5,9 Prozent auf rund 49,5 Millionen Euro. „Insgesamt erhöhten sich die bilanzwirksamen Kundeneinlagen auf 190.090.000 Euro. Der geplante Anstieg um 2,5 Prozent wurde übertroffen.
Mit einem Anteil von 81,4 Prozent der Bilanzsumme stellen sie die maßgebliche Finanzierungsquelle unserer Bank dar“, führte Bernd Lützenkirchen aus. Beim Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung konnte Lützenkirchen von einem Zinsüberschuss von rund 4,8 Millionen Euro (plus 11,3 Prozent) berichten. Der Provisionsüberschuss lag mit 926.000 Euro leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Während man sich im Wertpapier- und Bauspargeschäft gesteigert habe, bestehe im Versicherungsbereich noch deutlicher Nachholbedarf.
Bei den Verwaltungsaufwendungen habe sich der Personalaufwand leicht reduziert, bei den Sachaufwendungen habe es dagegen einen Anstieg um 7,6 Prozent gegeben. Mit den Ausgaben liege die Budenheimer Volksbank nach wie vor deutlich unter dem Verbandsdurchschnitt. Für das laufende Jahr verzeichne man leider einen weiter Anstieg der Kosten. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrage fast 971.000 Euro. Nach Abzug der Steuern und einer Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken verbleibe ein Bilanzgewinn in Höhe von 147.000 Euro.
Zum Abschluss seiner Ausführungen wagte Bernd Lützenkirchen einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Man gehe bei der Entwicklung der Bank trotz geänderter Rahmenbedingungen von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus. So werde man das geplante Kreditwachstum von drei Prozent erreichen, bei der Zinsspanne und dem Provisionsüberschuss erwarte man einen marginalen Anstieg. Abe auch die Verwaltungsaufwendungen werden sich weiter erhöhen. Lützenkirchen erwartet, dass sich das Betriebsergebnis voraussichtlich um 222.000 Euro (7,6 Prozent) verringern wird.
Im weiteren Verlauf der Versammlung hatten die Mitglieder dann über die Verwendung des Bilanzgewinns von 146.791,87 Euro zu entscheiden. Danach gehen jeweils 55.000 Euro in die gesetzlichen Rücklagen und anderen Ergebnisrücklagen, 35.774,27 Euro werden als Dividende (acht Prozent) ausgeschüttet. Die verbleibenden 2.017,60 Euro gehen als Vortrag in das Jahr 2023. Anschließend wurden sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat einstimmig von den Mitgliedern entlastet. Dr. Gerd Simsch wertete dies als Vertrauensbeweis der Mitglieder.

Auch eine Wahl zum Aufsichtsrat stand in diesem Jahr. Dr. Gerd Simsch schied turnusgemäß aus dem Gremium aus, seine Kollegen Dieter Kortmann und Christian Wiesner schlugen ihn zur Wiederwahl vor. Der der Bank seit fast fünf Jahrzehnten verbundene gebürtige Budenheimer gehört dem Aufsichtsrat seit 2013 an, Vorsitzender ist er sei dem Jahr 2020. Das Votum der Mitglieder zur Wiederwahl von Dr. Gerd Simsch erfolgte einstimmig.
Zum Abschluss der Versammlung nutzte der Vorsitzende des Stiftungsrates der Budenheimer Volksbank Stiftung, Dieter Kortmann, die Gelegenheit zu einem kurzen Bericht. Hier führte er unter anderem aus, dass man beispielsweise die Gestaltung des CVJM-Jugendraums unterstützen konnte und dem Theaterverein „Pank&Ratius“ sowohl bei der Bühnendeko als auch beim benötigten Container für den Fundus unter die Arme griff. Hilfestellung leistete man dar¬ über hinaus auch beim Bücherschrank beim Kanu-Club, bei der CDU mit Musik der Kohlhaas-Orgel sowie der Photovoltaikanlage der Pfadfinder.

Dr. Gerd Simsch nach seiner Wiederwahl in den Aufsichtsrat der Budenheimer Volksbank eG